Ich muss immer noch weinen wenn eine Frau auf die Bühne geht, sich das Mikro nimmt und sagt: Es ist nicht deine Schuld.
Und jedes Mal fühle ich mich danach ganz zart. Wenig Masse aber große Fläche, die jetzt offen liegt: verletzlich, ängstlich und beschämt.
Es ist nicht deine Schuld – diese Nachricht schmiegt sich um meine Rinde wie dicker Sirup. Meine Mama streichelte mir den Feminismus ins Haar, bevor ich denken konnte. Sie zieht sich durch das Dickicht meiner Geschichte, ich selbst verkündigte sie den glitzernden Gesichtern meiner Gefährtinnen. Ich trage sie wie Gold in meinem Holz.
Aber.
Wenn ich es höre – Es ist nicht deine Schuld – fällt alles ab, werde ich klein und schrumpfe auf diesen kleinen Samen nahe am Herzen.
Der immer noch nicht ganz glaubt. Dass es nicht meine Schuld war.
Jeder Teil von mir kennt die Wahrheit, sie ist in meinen starken Schritten, sie ist in meiner singenden Stimme, sie ist in meiner Mutter und meinen Freundinnen und in mir. Aber hier, der Teil am nächsten am Herzen, er weint noch immer ein bisschen, wenn sie sagt:
Es ist nicht deine Schuld.